Baugrube barg Überraschungen aus der Vergangenheit

In der Berliner Friedrichstrasse 29-31 entsteht ein Hotel - und Geschäftshaus in neuem Glanz.

Mit dem heutigen Richtfest wird die Fertigstellung des Rohbaus dieses interessanten Bauvorhabens traditionell gefeiert. Dabei gilt der Dank des Bauherrn Sruel Prajs, Geschäftsführer der Deutsches Gewerbehaus GmbH, besonders dem Generalunternehmer Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau AG sowie allen ausführenden Bauunternehmen. Der Bauherr erwartet zahlreiche Gäste wie Planer, Bauausführende und Vertreter der öffentlichen Behörden.

Das denkmalgeschützte Gebäude in der Friedrichstrasse 31, das bereits 1892-93 vom Architekten A. Gustav Knoblauch errichtet wurde, wird als Vorderhaus mit seinem charakteristischen Erscheinungsbild erhalten. Die repräsentative Fassade aus schlesischem Natursandstein, das mit Säulen und Blendbögen versehene Treppenhaus, Original-Wandbemalungen und Stuckdecken werden aufwendig restauriert. Das Vorderhaus wird durch zwei neue Seitenflügel sowie dem hinteren Querriegel ergänzt. Die Entwurfsplanung des gesamten Komplexes, die die harmonische Integration des historischen Gebäudes in den Neubau vorsieht, erfolgte durch den Architekten Max Dudler.

Bis zum heute fertiggestellten Rohbau stellte jedoch zunächst die Baugrube eine besondere Herausforderung dar. Beim Aushub des Bodens haben die Arbeiter sogenannte Senkkästen aus dem 18. Jahrhundert gefunden. Derartige Senkkästen wurden früher dazu verwendet, aus dem oft zu weichen Berliner Boden - bestehend aus Torf, Schluff und Sand – einen festen und tragfähigen Baugrund zu erstellen. Dabei wurden diese Kästen während des Aushebens in den Boden versenkt und verblieben dort.

Dass der Baugrund Senkkästen enthalten würde, die zu entfernen sind, damit hat das leitende Bauunternehmen Wayss & Freytag bereits bei der Planung gerechnet. Eine bautechnische Überraschung barg der Boden darunter. Hier stieß man auf alte Eichenpfähle aus einer noch frühen Bebauung, die in vergangenen Zeiten dazu verwendet wurden, Gebäudelasten in den tragfähigen Baugrund abzuleiten. So steht zum Beispiel Venedig auf Jahrhunderte alten Eichenpfählen.

Die etwa 10 Meter tiefe Baugrube wurde mit 123 Betongründungspfählen versehen, die nun die Gebäudelasten bis in eine Tiefe von ca. 20 m abtragen. Bohrpfahl- und Schlitzwände als Baugrubenumschließung dienten nicht nur zur Stabilisierung sondern auch zur Abdichtung gegen das anstehende Grundwasser. Um das Fundament gegen das von unten drückende Wasser abzudichten, wurde eine horizontale tief-liegende HDI-Sohle ausgeführt. Die Fertigstellung der Spezialtiefbauarbeiten dauerte 8 Monate, erst dann konnte mit dem Rohbau begonnen werden.  Das Gebäude mit insgesamt 11.000 Quadratmetern Büro-Nutzfläche und ca. 160 Hotelzimmern  hat ca.80.000 Kubikmeter umbauten Raum.


Kontakt:

Sabine Wulf, Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau AG, Stabsabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon +49 69  97901322, E-Mail info@wf-sfbau.de, Internet www.wf-sfbau.de