HBG Geschäftsverlauf 1998

Rijswijk, Niederlande - Der Nettogewinn von HBG, Hollandsche Beton Groep nv, stieg 1998 auf NLG 132 Millionen [NLG 120 Millionen], beziehungsweise NLG 3,93 [NLG 3,62] pro Aktie. Das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit vor Steuern belief sich in 1998 auf NLG 150 Millionen. Im Jahre 1997 war das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit [NLG 215 Millionen] beeinflußt worden durch einmalige Erträge in Höhe von etwa NLG 80 Millionen. Das außerordentliche Ergebnis betrug NLG 26 Millionen, als Saldo des Buchgewinns aus dem Verkauf der Nicht-Kernaktivitäten und Rückstellungen insbesondere für Neustrukturierung. In 1997 betrug das außerordentliche Ergebnis minus NLG 50 Millionen, insbesondere durch umfangreiche Neustrukturierungsrückstellungen.

Wie bereits bekanntgegeben, hat die Wayss & Freytag AG eine zusätzliche Abwertung auf den Wert des Projektentwicklungsportfolios in Höhe von DM 150 Millionen vorgenommen. HBG hat diesen Betrag als Goodwill verbucht. Er wird 1998 vom Eigenkapital abgebucht.

Aktionären wird eine Ausschüttung der Dividende auf Stammaktien in Höhe von NLG 1, 55 [NLG 1,45] pro Stammaktie zum Nennwert von NLG 2,00 vorgeschlagen. Die Dividende kann nach Wahl des Aktionärs vollständig in Stammaktien zu Lasten der steuerfreien Agiorücklage oder vollständig in bar bezogen werden. Die Entscheidung ist spätestens bis zum 2. Juni 1999 auf die übliche Weise über die Bank oder den Kommissionär mitzuteilen.

Der Umsatz sank trotz des Kursanstiegs des britischen Pfundes und des amerikanischen Dollars auf NLG 10,4 Milliarden [NLG 10,7 Milliarden], insbesondere aufgrund des Verkaufs der elektrotechnischen Installationsaktivitäten in den Niederlanden und Belgien sowie der selektiven Vorgehensweise bei der Annahme von Bauprojekten in Deutschland.

Die Mitarbeiterzahl sank vor allem aufgrund von Reorganisationen und der Abstoßung von Konzernteilen knapp unter 23.000 [mehr als 26.000].

Der Cashflow befindet sich auf einem guten Niveau und beläuft sich auf NLG 343 Millionen [NLG 338 Millionen], beziehungsweise NLG 10,21 [NLG 10,21] pro Stammaktie.

Der Zusammenschluß von Konzerngesellschaften zu größeren Einheiten verläuft planmäßig und wird 1999 fortgesetzt. Der Konzern führt weiterhin die Desinvestition von Konzernteilen, die nicht länger zu den Kernaktivitäten zählen, durch. In diesem Zusammenhang wurden Raulf Bau-GmbH, Torkret GmbH und die Beteiligung an Frontier-Kemper Constructors Inc. inzwischen dekonsolidiert.

Auf der Grundlage einer guten Marktposition sowie der guten Streuung und Qualität der Auftragseingänge, die sich auf etwa NLG 10 Milliarden belaufen, erwartet HBG für 1999 - unvorhersehbare Umstände vorbehalten - einen Nettogewinn, der mindestens dem Niveau von 1998 entspricht.


Ergebnis, Umsatz und Aussichten pro Sektor

Der Bauumsatz in Großbritannien stieg auf NLG 2,8 Milliarden [NLG 2,5 Milliarden] beziehungsweise 27% [23%] des Konzernumsatzes, was zum Teil auf den Kursanstieg des britischen Pfundes zurückzuführen war. Das Ergebnis verbesserte sich erheblich auf NLG 45 Millionen [NLG 10 Millionen], da HBG Construction [Wirtschaftsbau und Projektentwicklung] das Finanzjahr mit einem positiven Ergebnis abschließen konnte und Nuttall [Ingenieurbau und Straßenbau] den ausgezeichneten Gewinnbeitrag der vorangegangenen Jahre erneut leisten konnte.

In Großbritannien ist ein geringeres Wachstum auf dem Baumarkt mit unvermindert knapp kalkulierten Preisen zu verzeichnen. Aufgrund der starken Marktpositionen von HBG Construction und Nuttall wird dennoch ein vergleichbares Gewinnniveau erwartet.

In den Niederlanden stieg der Bauumsatz auf NLG 2,0 Milliarden [NLG 1,8 Milliarden]. Das entspricht 19% [17%] des Konzernumsatzes. Die auf dem niederländischen Baumarkt operierenden Konzerngesellschaften - HBG Bouw en Vastgoed [Projektentwicklung, Wohnungsbau und Wirtschaftsbau] sowie HBW und HWZ [Ingenieurbau beziehungsweise Straßenbau] - konnten das Ergebnis auf einem guten Niveau halten. Das Ergebnis blieb mit NLG 49 Millionen [NLG 50 Millionen] nahezu gleich.

Der niederländische Markt wird sich in absehbarer Zeit nicht wesentlich ändern. Allerdings ist eine weitere Zunahme der ausländischen Konkurrenz bei großen Infrastrukturprojekten festzustellen. Die niederländischen Konzerngesellschaften gehen davon aus, ihre gute Position halten zu können.

Die Umstände auf dem deutschen Markt zwangen die deutschen Konzerngesellschaften zu einer stark selektiven Vorgehensweise bei der Annahme von auprojekten. Den bereits bekanntgegebenen Erwartungen entsprechend sank der Umsatz in Deutschland auf NLG 2,4 Milliarden [NLG 3,1 Milliarden] beziehungsweise 23% [29%] des Konzernumsatzes. Die Konzerngesellschaften Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau und Wayss & Freytag Ingenieurbau konnten aufgrund des einschneidenden Neustrukturierungsprozesses, der 1998 stattfand, ihre Verluste erheblich reduzieren. Die Verzögerung einiger umfangreicher Aufträge führte bei Raulf zu einem gravierenden Deckungsmangel für betriebsgebundene Kosten und zusätzliche Neustrukturierungsrückstellungen, so daß Raulf im Gegensatz zu 1997 Verluste erlitt. Torkret [Betoninstandsetzung], die deutsche Tochtergesellschaft von HBW, erzielte ebenfalls ein negatives Ergebnis. Per Saldo betrug der Verlust NLG 53 Millionen [NLG 208 Millionen Verlust].

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland bleibt schwierig, im Baugewerbe scheint jedoch der Tiefpunkt erreicht zu sein. HBG erwartet eine Ergebnisverbesserung, allerdings erscheint es unwahrscheinlich, daß 1999 ganz ohne Verluste abgeschlossen werden kann.

Der Bauumsatz außerhalb der drei Kernländer stieg auf NLG 1,9 Milliarden [NLG 1,7 Milliarden] beziehungsweise 18% [16%] des Konzernumsatzes. Das Ergebnis verbesserte sich erheblich und beträgt nun NLG 54 Millionen [NLG 23 Millionen]. Wie auch in den vorangegangenen Jahren war der Gewinnbeitrag der irischen Konzerngesellschaft HBG Ascon sehr gut. Die HBW-Tochtergesellschaften Galère und CEI Construct, die beide auf dem belgischen Markt aktiv sind, erzielten ein gutes Ergebnis. Interbeton kann ein positives Ergebnis vorweisen, und Wayss & Freytag konnte international mit einem guten Resultat abschließen.

Auf dem internationalen Baumarkt sind die Aussichten unterschiedlich. Die Erwartungen in den USA, Irland und Belgien sind gut; schaut man jedoch nach Fernost, so fallen sie ausgesprochen dürftig aus. Um die Position auf dem interessanten amerikanischen Markt zu verbessern, wird HBG die lokalen Aktivitäten in einer neuen Konzerngesellschaft - HBG USA - bündeln.

Der Umsatz von HAM auf dem weltweiten Naßbaggermarkt belief sich auf NLG 707 Millionen. Er war 1997 etwas höher [NLG 785 Millionen], was jedoch auf einige große Offshore-Projekte zurückzuführen war. HAM erzielte wiederum ein sehr gutes Ergebnis: NLG 70 Millionen. Im Jahr davor betrug der Gewinn NLG 79 Millionen einschließlich eines einmaligen Ertrags in Höhe von NLG 15 Millionen. Im Naßbaggersektor werden, wie bereits erwartet, die Folgen wirtschaftlicher Probleme in einigen Teilen der Welt zusätzlich zu einer starken Erweiterung der weltweiten Baggerkapazität langsam spürbar. Aufgrund des Auftragsbestands erwartet HAM für 1999 dennoch erneut ein sehr gutes Ergebnis.

Aufgrund der Desinvestition von HMI [Installationstechnik] sanken Umsatz und Ergebnis im Bereich der industriellen Aktivitäten. Der Umsatz von Tebodin [Beratung und Engineering] und HCG [Prozeßanlagen und Gerätebau] erreichte das gleiche Niveau und beläuft sich auf NLG 595 Millionen. Der Gewinn aus den industriellen Aktivitäten betrug NLG 7 Millionen [NLG 25 Millionen]. Der Beitrag von Tebodin zum Gewinn war befriedigend, jedoch aufgrund einer Verlustrückstellung für eine Niederlassung niedriger als normal. HCG schloß das Finanzjahr mit einem neutralen Ergebnis ab. Tebodin erwartet eine Ergebnisverbesserung und HCG trotz der schwierigen Marktbedingungen ein positives Ergebnis.

Übrigens hat HBG angesichts der noch zu ergreifenden Reorganisationsmaßnahmen Rückstellungen vorgenommen, um eine weitere Ergebnisverbesserung zu erzielen. Die Rückstellungen übertrafen den Buchgewinn aus dem Verkauf der Nicht-Kernaktivitäten, so daß per Saldo ein negativer Betrag in Höhe von NLG 39 Millionen bleibt.


Weitere Informationen:

Arno C. Pronk, HBG Public Relations, Telefon +31 70 3722121.