Thüringens Universitätsklinikum entwickelt sich weiter

Thüringens Universitätsklinikum entwickelt sich weiter

Rohbau für Gebäude A5 steht | Modernste Infrastruktur für generationenübergreifende Krankenversorgung wird vervollständigt

(Pressemitteilung Universitätsklinikum Jena:) Jena (ukj / ane), 28. Mai 2020 - Vor dreieinhalb Jahren, im November 2016, ist am Universitätsklinikum Jena in Lobeda der zweite Bauabschnitt feierlich eröffnet worden. Heute sind für den noch ausstehenden Gebäudekomplex A5 des größten Krankenhauses im Freistaat Thüringens die Rohbauarbeiten offiziell abgeschlossen worden. Insgesamt werden 49 Millionen Euro investiert, der Freistaat Thüringen stellt dabei eine Fördersumme von 36 Millionen Euro zur Verfügung.

„Das Gebäude A5 bildet einen weiteren Meilenstein für unseren Campus“, betont Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, Kaufmännischer Vorstand des UKJ. „Architektonisch wird A5 - als letzter großer Mosaikstein unseres neuen Klinikums -  mit dem bereits errichteten Gebäudekomplex ein stimmiges Ensemble bilden. Es gibt nur selten die Chance, ein Klinikum dieser Größenordnung an einem Standort in einem hochmodernen und zugleich multifunktionalen Neubau zusammenzuführen. Wir danken der Landesregierung und den beteiligten Ministerien für die Unterstützung.“

Das Bauprojekt beinhaltet einen weiteren Klinikkomplex mit einer Nutzfläche von 5.650 m². Auf sechs Ebenen werden insgesamt 470 Räume zur Verfügung stehen. Beherbergen wird das Gebäude die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, die Klinik für Geriatrie, die Klinik für Hautkrankheiten, ein Schlaflabor, eine zusätzliche Intensivstation, zwei Allgemein-Pflegestationen - eine davon ist bei Bedarf als IMC [Intermediate Care] nutzbar -, die psycho-onkologische Tagesklinik sowie Räumlichkeiten für die Lehre.

Architektonisch ist A5 unmittelbar an den Neubau A4 angebunden. Durch einen internen Verbindungsgang werden die beiden zentralen Operationsbereiche des 1. und 2. Bauabschnittes zu einem zusammenhängenden OP-Bereich mit 25 OP-Sälen verbunden, mit einer ebenen-gleichen Anbindung an die Zentralsterilisation. Das bedeutet eine enorme logistische Erleichterung.

Mit Fertigstellung von A5 befinden sich künftig alle somatischen Bereiche mit Patientenversorgung an einem Standort. Dies führt zu einer Optimierung der Behandlungsqualität, von der Geburtshilfe bis zur Geriatrie. Zu den enormen Verbesserungen zählen dabei besonders die Vergrößerung der internistischen Intensivstation, die direkte Anbindung der Strahlentherapie an die Kliniken des Universitätstumorcentrums sowie die interdisziplinäre Anbindung der Klinik für Geriatrie an die anderen somatischen Disziplinen.

Der Standort in Lobeda hat sich die Versorgungsqualität für die Patienten speziell durch die große Nähe entscheidend verbessert. Die unterschiedlichen Disziplinen arbeiten jetzt noch enger zusammen. Gerade das macht moderne Medizin aus. Patienten und Mitarbeiter müssen nicht mehr durch die Stadt fahren bzw. gefahren werden. Der zweite Bauabschnitt  bietet hervorragende Möglichkeiten, um gemeinsam Abläufe optimal zu gestalten, was sich mit A5 nochmals enorm verbessert.

Planmäßige Eröffnung von A5 ist für Herbst 2021 geplant. Generalunternehmer für die Errichtung des Gebäudes ist die BAM Deutschland AG.

Historischer Hintergrund

Mit dem Abbruch des am 11. Dezember 1980 eröffneten Klinikgebäudes für Innere Medizin ist ein Kapitel Medizingeschichte in Jena-Lobeda zu Ende gegangen. Der erste Spatenstich für das in typischer DDR-VGB-Bauweise (Vereinheitlichter Geschossbau) errichtete Gebäude wurde am 9. Dezember 1975 gesetzt. Die neue Klinik wurde in eine Klinik für Innere Medizin I und eine Klinik für Innere Medizin II untergliedert. Während die KIM I aus der ehemaligen Medizinischen Klinik in der Bachstraße hervorging, lagen die Wurzeln für die KIM II im Städtischen Krankenhaus, das noch einige Jahre als Geriatrie weiter betrieben und 1996 endgültig geschlossen wurde. Das Hörsaalgebäude in Lobeda ging 1982 in Betrieb und wurde 2011 abgerissen. 1992 erfolgte eine Neustrukturierung der Klinik, bei der vier eigenständige Kliniken für Innere Medizin mit etwa gleich großer Bettenzahl gebildet wurden.

Bereits Ende 1990 begannen die Verhandlungen zu einem Neubau des Universitätsklinikums. 2004 wurde der erste Bauabschnitt des „Klinikum 2000“ bezogen. Der erste Teil des zweiten Bauabschnitts wurde 2016 eröffnet. Mit der Errichtung von A5 findet dieser 2. Bauabschnitt seinen Abschluss.

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